Claus Kleber war viele Jahre das Gesicht des „heute journals“. Im Dezember 2021 verabschiedete er sich nach fast 19 Jahren und 2977 Sendungen vom Posten des ersten Moderators der ZDF Nachrichtensendung. Claus Kleber ist einer der anerkanntesten Fernsehjournalisten Deutschlands und gilt als einer der besten Kenner der US-amerikanischen Politik- und Medienlandschaft. Claus Kleber (*1955) studierte Jura in Tübingen, Lausanne, Genf und Washington. Nach den juristischen Staatsexamen und Promotion sowie einem Ausflug in den Anwaltsberuf wurde er 1985 Leiter des SWF-Studios in Konstanz am Bodensee. Von dort aus ging er 1986 zum ersten Mal als Korrespondent in die US-Hauptstadt Washington. 1989 wurde Kleber als Chefredakteur des RIAS-Hörfunks nach Berlin geholt, wo er den Fall der Mauer und den Zusammenbruch des sowjetischen Imperiums aus der Nähe beobachtete und auf seinen vielen Reisen hautnah miterlebte. 1990 ging er zum Norddeutschen Rundfunk, der ihn erneut als Korrespondent in die USA schickte. Dort wechselte er 1992 vom Hörfunk zum Fernsehen und avancierte zu einem der besten journalistischen Kenner der USA und der amerikanischen Politik. Kleber berichtete im Laufe der Jahre aus allen fünfzig US-Bundesstaaten und er traf und interviewte die Präsidenten von Vater bis Sohn Bush sowie entscheidende Mitglieder der jeweiligen US-Regierung. 2002 rief ihn der NDR als neuen Studioleiter nach London. Kurz darauf löste er Wolf von Lojewski im ZDF als ‚Mr. heute-journal’ ab und war von 2003 bis 2008 Leiter und Moderator des Nachrichtenmagazins. Von 2009 bis 2021 war er als erster Moderator des „heute-journal“ für dessen inhaltliche und konzeptionelle Weiterentwicklung verantwortlich. Bei journalistischen Programmschwerpunkten war er ein herausragendes Gesicht des ZDF und auch seiner Leidenschaft als Reporter und Filmemacher ist er treu geblieben. Seine ZDF-Dokumentationen erreichten hohe Einschaltquoten und mit seinen Büchern stürmte er regelmäßig die Bestsellerlisten. Seine preisgekrönten Reportagen für ARD und ZDF beispielsweise über die Arabische Halbinsel, die Ereignisse nach 9/11, den Jugendstrafvollzug in den USA, den Öl-Reichtum der Inuit-Völker Alaskas, die Auswirkungen des Zusammenbruchs des Ostblocks auf das Schicksal Kubas oder den Aufstieg Indiens sind spannende und kritische Einblicke in aktuelle und brisante Themen. Im Laufe seiner bisherigen Karriere interviewte er auch viele bedeutende Personen der Zeitgeschichte, unter anderem die amerikanischen Präsidenten George W. Bush und Barack Obama oder den iranischen Ex-Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad. Der charismatische Journalist hat aufgrund seiner Haltung und seiner Verdienste um den Journalismus zahlreiche wichtige Preise erhalten. Unter anderem wurde er 2008 vom Medium Magazin als Politikjournalist des Jahres ausgezeichnet und erhielt im Jahr darauf den Adolf-Grimme-Preis sowie den Deutschen Fernsehpreis für die beste Reportage (Die Bombe), gemeinsam mit Angela Andersen. 2010 erhielt er den Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis für Fernsehjournalismus und im Jahr 2013 die Goldene Kamera in der Kategorie „Beste Information – bester Anchorman“. Seit 2015 lehrt Claus Kleber als Honorarprofessor am Institut für Medienwissenschaft der Eberhard- Karls-Universität Tübingen.