Der 1941 in Greiz geborene Ulf Merbold ist einer der wenigen europäischen Astronauten mit über 50 Tagen Weltraumerfahrung und der einzige Deutsche, der drei Mal im Orbit war. Am 28.11.1983 startete er mit dem amerikanischen Space-Shuttle „Columbia" als erster Astronaut aus dem Westen Deutschlands ins Weltall. Die intensiven Vorbereitungen und das Training bis zu diesem Höhepunkt nahmen sechs Jahre in Anspruch. Ulf Merbold studiert Physik in Stuttgart, und arbeitet nach seiner Promotion zunächst für das Max-Planck-Institut für Materialforschung in Stuttgart. 1978 erfolgt die Nominierung als einer von drei Spezialisten des Spacelab an Bord des Space Shuttle durch die Europäische Weltraumorganisation ESA. In den darauffolgenden Jahren ist Ulf Merbold in zahlreiche Projekte involviert. 1983 nimmt er als erstes nicht amerikanisches Mitglied einer Raumtransportmannschaft an der STS-9-Mission teil, die den Einsatz des Weltraumlabors Spacelab erprobt. 1984 folgt der Einsatz in der Spacelab Mission D1. Merbold ist maßgeblich an der Planung des europäischen Beitrags zur internationalen Raumstation Columbus beteiligt. 1994 nimmt er als erster ESA-Astronaut an der russischen Sojus-Mission zur MIR-Weltraumstation teil, mit 32 Tagen (vom 03.10.bis 04.11.1994) zugleich sein längster Aufenthalt im All. Seit 1995 ist Ulf Merbold Leiter der Astronautenabteilung im Europäischen Raumfahrtzentrum der ESA in Köln. Nach seinem altersbedingten Ausscheiden im Jahre 2004 steht er der ESA nach wie vor beratend zur Verfügung. Seine wissenschaftlich interessanten und dennoch kurzweilig vorgetragenen Ausführungen machen ihn zu einem beliebten Redner für jedes Publikum.