Jean-Claude Juncker ist einer der Gründerväter des Euro, Pionier der europäischen Einigung und langjähriger Premierminister von Luxemburg. Nach 18 Jahren im Amt trat er im Dezember 2013 als dienstältester Regierungschef in der Europäischen Union und als einer der dienstältesten demokratisch gewählten Regierungschefs weltweit zurück. Juncker wurde 1984 in die Luxemburger Abgeordnetenkammer als Mitglied der Christlich-Sozialen Volkspartei gewählt und direkt anschließend als Arbeitsminister in das Kabinett von Jacques Santer berufen. Von 1989 bis 2009 war er luxemburgischer Finanzminister und als solcher ein wichtiger Architekt des Maastrichter Vertrags, in dem er weitgehend für die Klauseln zur Wirtschafts- und Währungsunion verantwortlich war. Als hochqualifizierter Ökonom war er als Gouverneur der Weltbank und des IWF tätig. 1995 wurde er Premierminister Luxemburgs und war 1997 und 2005 zweimal je sechs Monate lang Präsident des Europäischen Rates. Von 2004 bis 2013 war Jean-Claude Juncker Präsident der Eurogruppe und von 2014 bis 2019 Präsident der Europäischen Kommission. Er erlangte den Ruf eines sehr geschickten Vermittlers innerhalb der Europäischen Union und das Aushandeln von Kompromissen ist sein allseits geschätztes Talent - wie er unter anderem 2018 bei den Handelsgesprächen mit US-Präsident Trump unter Beweis stellte. In der internationalen Politik konnte Jean-Claude Juncker dabei stets von seiner Mehrsprachigkeit profitieren. Für seinen Beitrag als "Motor und Pionier der europäischen Einigung" erhielt Juncker 2006 den Internationalen Karlspreis der Stadt Aachen. Bei der Zeremonie würdigte ihn der ehemalige Bundeskanzler Kohl als einen Optimisten, der nie an der europäischen Sache gezweifelt hatte. Unter den zahlreichen weiteren Auszeichnungen, die der leidenschaftliche Europäer erhielt, ist das Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, die Europa-Union-Medaille in Gold mit Stern sowie die Ehrendoktorwürde zahlreicher internationaler Universitäten.