Michal Kosinski ist außerordentlicher Professor für Organizational Behavior an der Graduate School of Business der Stanford University. Seine Forschungsinteressen umfassen sowohl die menschliche als auch die künstliche Kognition. Seine aktuelle Arbeit konzentriert sich auf die Untersuchung der psychologischen Prozesse in großen Sprachmodellen und die Nutzung von künstlicher Intelligenz, maschinellem Lernen, Big Data und computergestützten Techniken zur Modellierung und Vorhersage menschlichen Verhaltens. Er hat gezeigt, dass Menschen anhand ihrer Facebook-Likes analysiert werden können und wie digitale Fußabdrücke die sexuelle Orientierung, politischen Ansichten und Interessen einer Person vorhersagen können. Michal untersucht Menschen durch die Brille ihrer digitalen Fußabdrücke, die sie bei der Nutzung digitaler Plattformen und Geräte hinterlassen. So stand er hinter dem ersten Presseartikel, der vor Cambridge Analytica warnte. Seine Forschung deckte die Risiken für die Privatsphäre auf, die das Unternehmen ausnutzte, und bewertete die Wirksamkeit ihrer Methoden. Michaels Rolle bei der Aufdeckung ihrer Aktionen wird in Steven Levys aufschlussreichem Buch „Facebook: The Inside Story“ und in Sander van der Lindens Artikel ‚Weapons of Mass Persuasion‘ beschrieben. Er promovierte in Psychologie an der University of Cambridge und erwarb zwei Master-Abschlüsse in Psychometrie und Sozialpsychologie. Vor seiner jetzigen Anstellung war er Postdoktorand am Stanford Computer Science Department, stellvertretender Direktor des University of Cambridge Psychometrics Centre und Forscher in der Machine Learning Group von Microsoft Research. Michal ist Mitverfasser des Handbook of Social Psychology und Modern Psychometrics, zwei beliebten Lehrbüchern, und hat über 100 von Experten begutachtete Artikel in renommierten Fachzeitschriften wie Proceedings of the National Academy of Sciences und Nature Computational Science veröffentlicht. Laut Clarivate gehört er zu den Top 1 % der am häufigsten zitierten Forscher, und seine Forschungen inspirierten ein Titelblatt von The Economist, eine Theaterproduktion mit dem Titel „Privacy“ aus dem Jahr 2014, mehrere TED-Vorträge und ein Videospiel. Er wurde in Tausenden von Presseartikeln, Büchern, Podcasts und Dokumentarfilmen erwähnt. Er erhielt einen Rising Star Award von der Association of Psychological Science (2015) und einen Early Achievement Award von der European Association of Personality Psychology (2023).