Clemens Fuest gilt als einer der profiliertesten deutschen Finanzwissenschaftler. Prof. Dr. Fuest gehört zu den deutschen Ökonomen, die in Politik und Öffentlichkeit großes Gehör finden. Er ist ein exzellenter und international bestens vernetzter Finanzwissenschaftler und wirtschaftspolitischer Vordenker. Clemens Fuest (*1968) studierte Volkswirtschaftslehre an den Universitäten Bochum und Mannheim. An der Universität zu Köln promovierte er 1994 zum Thema "Eine Fiskalverfassung für die Europäische Union". Im Jahr 2001 folgte die Habilitation an der Ludwig-Maximilians-Universität München zum Zusammenhang von Steuerpolitik und Arbeitslosigkeit. Er nahm einen Ruf der Universität zu Köln auf den Lehrstuhl für wirtschaftliche Staatswissenschaften an und 2008 übernahm der Ökonom eine Professur in Oxford für Unternehmensbesteuerung. Dort war er zudem Forschungsdirektor des Zentrums für Unternehmensbesteuerung an der Said Business School der Universität Oxford. Seine dortigen Forschungsgebiete sind Public Economics, Unternehmensbesteuerung, internationale Besteuerung und Arbeitsmärkte. Von 2013 bis 2016 leitete Clemens Fuest als Präsident das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim und lehrte an der dortigen Universität Volkswirtschaftslehre. Als ZEW-Präsident beobachtete und bewerteet er regelmäßig die Entwicklungen in der europäischen Wirtschaft – nicht immer mit Meinungen, die die Politik gern hört. Seit April 2016 ist Prof. Dr. Clemens Fuest Präsident des ifo Institutes in München. Damit verbunden ist eine Professur an der Volkswirtschaftlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München. Fuest ist Mitglied in verschiedenen Beiräten und Kommissionen. Darunter beispielsweise im Wissenschaftlichen Beirat des deutschen Finanzministeriums, den er von 2007 bis 2010 als Vorsitzender leitet sowie in der Lenkungsgruppe der von der Stiftung Marktwirtschaft initiierten Kommission "Steuergesetzbuch", in der er an der Konzeption eines vereinfachten Steuerrechts für Deutschland mitwirkt. Er ist Mitglied des Kronberger Kreises sowie im Wissenschaftlichen Beirat der Stiftung Familienunternehmen. Von 2014 bis 2017 ist Clemens Fuest Mitglied der "High Level Group on Own Resources" der EU und von 2015 bis 2019 Mitglied der Mindestlohnkommission der Bundesregierung. Seit 2021 ist er Ehrenpräsident des International Institute of Public Finance (IIPF), dem Weltverband der Finanzwissenschaftler. Clemens Fuest ist einer der Verfasser der No-Covid-Strategie. Gemeinsam mit weiteren renommierten Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen hat er im Rahmen der Initiative einen detaillierten Plan entwickelt, wie die Pandemie beendet werden kann. Obwohl er auch unbequeme Positionen vertritt, ist Fuests Expertise in der Politik sehr gefragt. In der heißen Phase der Euro-Krise spricht er sich gegen eine Ausweitung des Euro-Rettungsschirms aus und bemängelt, dass dadurch unumgängliche strukturelle Anpassungen verzögert würden. Der gefragte Ökonom plädiert für eine Stabilitätsunion mit einem robusten europäischen Finanzsektor und einer europäischen Aufsicht.