Marcel Reif gilt vielen Sportfreunden als der beste deutsche Fußballkommentator. Über 30 Jahre moderierte er Sportübertragungen bei verschiedenen Fernsehsendern, eine Vielzahl von hochkarätigen Preisen ist Beweis seiner Kompetenz und Popularität. Nach dem Abitur studiert Reif in Mainz Publizistik, Amerikanistik und Politik. Seine Doktorarbeit opfert er der journalistischen Karriere, die er als freier Mitarbeiter 1972 beim ZDF-Politikressort beginnt. Dieter Kürten holt ihn in die Sportredaktion, im darauffolgenden Jahr übernimmt er die Leitung des ZDF-Sportspiegels und gibt sein Kommentatoren-Debüt 1986 beim Europapokalfinale. Sein Stil findet nicht sofort bei allen Zuschauern Anklang, vielen Fans erscheinen seine Kommentare zu kritisch. Im Laufe der Zeit erhalten seine Analysen immer mehr Wertschätzung – so kommentiert er 1994 das Fußball-WM-Finale Brasilien-Italien, nachdem er zuvor für seinen Beitrag bei den Olympischen Winterspielen in Lillehammer den NOK-Preis erhält. Nach mehr als 20 Jahren beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen wechselt Reif zum Privatsender RTL, wo er mit Günther Jauch zusammenarbeitet. In Erinnerung bleibt die preisgekrönte Improvisation, als beide Moderatoren wegen eines kaputten Tores in Madrid über eine Stunde mit wortgewaltigen Anekdoten und Beschreibungen überbrücken mussten. 1999 wechselt der Journalist zum damaligen Sender Premiere. Dort kommentiert er untern anderen im Jahre 2002 wiederum ein WM-Finale. Dass ihn auf diesem Wege nur ca. 3 Millionen Zuschauer erleben, tut seiner Popularität keinen Abbruch. 2016 beendet er seine Karriere bei Sky. Reif wird im Laufe seiner Karriere mehrfach zum besten WM-Reporter gekürt, weiterhin erhält er den Bayerischen Fernsehpreis, Deutschen Fernsehpreis und den Adolf-Grimme-Preis. Auch als Moderator von Gala- oder Firmenveranstaltungen sowie bei Sport- und Business-Gesprächen begeistert Marcel Reif durch Eloquenz, Spontaneität und seinen unverwechselbaren Humor.